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Hirschmatt-Flusskapelle

Hier vergingen Rheuma und Zahnschmerzen

Die sogenannte Flusskapelle stand an keinem Fluss, sondern am Hirschmattweg – etwa auf der Höhe des ehemaligen Sitzes der Frey & Cie. Elektro AG an der Hirschmattstrasse 32 (heute Swica-Haus). Sie erhielt ihren Namen, weil sie ein Wallfahrtsort für Menschen war, die an der Flusskrankheit litten. So hiess der Rheumatismus im 18. und 19. Jahrhundert (griechisch „rhe“ bedeutet „fliessen“, Rheuma ist der „fliessende Schmerz“). Sie wurde aber auch „Zahnwehkapelle“ genannt.

Die Flusskapelle in der Hirschmatt nach einem Gemälde von Xaver Schwegler (1832–1902).

Erbaut wurde die Kapelle nach einer Überschwemmung im Jahr 1738, als man eine Muttergottesstatue im Schutt des Krienbaches fand. Die Flusskapelle gehörte im 18. Jahrhundert der Familie Am Rhyn und wurde später Teil der Hirschmatt-Liegenschaft, die 1843 an Rudolf-Alois Kauffmann verkauft wurde. 

Kauffmann war der erste Grossmetzger in Luzern und massgeblich an der Entwicklung des Hirschmattquartiers beteiligt. Nach ihm ist der Kauffmannweg benannt. 1856 wurde die Kapelle im Zuge der Centralbahn-Erschliessung abgetragen, und die Muttergottesstatue wurde nach Wolfenschiessen verschenkt. Eine „Flüsskapelle“ gibt es noch heute in Nottwil.


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