Stadtratswahlen Luzern 2016

5 Fragen und 50 Antworten - Die Kandidatinnen und Kandidaten für den Luzerner Stadtrat nehmen Stellung

Wir haben allen Kandidatinnen und Kandidaten 5 Fragen zu Themen im Hirschmatt-Neustadt-Quartier zugestellt. Bis auf ein Kandidat haben uns alle geantwortet. 

Die Antworten sind nach Nachname abwechselnd pro Frage von A-Z respektive von Z-A aufgelistet.
 

Littering

Wir leben im Herzen der Stadt Luzern, da hört man bisweilen auch den Pulsschlag. Was von der Party übrigbleibt sehen meist die Bewohnenden und Ladenbesitzer am nächsten Tag. Die Reinigung und Leerung von Abfallkübeln hat sich in der letzten Zeit verbessert, reicht aber unserer Ansicht nach noch nicht. Wie werden Sie als Stadträtin/Stadtrat sich dem Thema Littering in der Innenstadt annehmen?
 

Beat Züsli, SP
Eine gute Reinigungsqualität ist wichtig und soll nicht aufgrund von Sparprogrammen der Stadt reduziert werden. Die Beteiligten der Gastroszene sind noch stärker in die Abfallvermeidungsstrategie einzubeziehen. 
 

Peter With, SVP
Mit verschiedenen Projekten versucht die Stadt in diesem Thema zu sensibilisieren, was zu deutlichen Verbesserungen geführt hat. Leider erreichen diese Aktionen die Partygänger kaum. Hier gilt es, verstärkt Kontrollen an den Hotspots zu machen, zum Beispiel mit CityPlus oder der SIP.

Viele Lokale bemühen sich heute schon darum, dass in ihrem Umfeld keine Unordnung oder Lärm ist. Hier müsste man die Zusammenarbeit mit den Lokalbetreibern aber verstärken, um das Littering in den Griff zu kriegen.
 

Karin Stadelmann, Junge CVP
Ich bin selbst oft im Hirschmatt-Neustadt-Quartier abends unterwegs. Mir fällt dabei auf, dass die Gastronomielokale sehr darauf bedacht sind, ihre Terrassen aufzuräumen und sich an die Nachtruhe halten. Das Problem wird durch die Gäste verursacht und wir können diesen keine und den Gastronomielokalen nicht noch mehr Auflagen machen. Setzen sie sich also mit mir an einen Tisch und lassen Sie uns gemeinsam beraten, was für Möglichkeiten wir haben und wie wir sie umsetzen können.
 

Ruedi Schweizer, perteilos
Das Littering und das achtlose Wegwerfen hat mit unserem schnellen Leben zu tun. Ordnung ist mir lieber und man darf da auch Strafen ausstellen, besser dort als ständig die Autofahrer abzuzocken. Die Menschen sind einfach darauf einzustellen, dass sie Ordnung im Quartier leben sollen.

Die Vonnmattstrasse ist da ein gutes Beispiel wie die Menschen die dort arbeiten und leben trotz der Enge Ordnung haben. Für die Reinigung nach dem Nachtleben sind in der Früh Reinigungsteams unterwegs, lieber als Stadtpräsident auf 20% des Lohns verzichten und Stellen schaffen für Sauberkeit und Ordnung, als eine Neustadt die unsauber daher kommt.
 

Stefan Roth, CVP, Stadtpräsident, bisher
Das Problem muss man auf zwei Ebenen angehen: Die Reinigungsintervalle durch die Stadt müssen weiterhin dicht bleiben. Sobald Güsel auf der Strasse liegt, animiert das andere, ihren Abfall ebenfalls achtlos wegzuwerfen.

Die zweite Ebene ist die persönliche. Wir versuchen mit Kampagnen das Bewusstsein bei den Verschmutzern zu schärfen, dass ihr Handeln störend ist. Littering ist eine Frage des Respekts gegenüber den Quartierbewohnern. Das müssen wir den Leuten begreiflich machen können.
 

Martin Merki, FDP, bisher
Die Bekämpfung von Littering ist eine Daueraufgabe, welche die Anstrengung aller Beteiligten fordert, natürlich zuerst der Mitarbeiter des Strasseninspektorats, aber auch der Quartierarbeit, der SIP und der Polizei. Ich bin überzeugt, dass sorgfältig gestaltete Aussenräume auch dazu beitragen, dass es weniger Littering gibt.
 

Sina Khajjamian, Junge Grüne
Die SBB hat einen guten Ansatz für die Müllbewirtschaftung an den Bahnhöfen. Bereits bei der Entsorgung am Mülleimer kann die Passantin/der Passant den Müll trennen. Solche Abfallkübel braucht es in der ganzen Innenstadt.

Für den Müll, der von Partys rund um die Clubs in der Stadt übrigbleibt, sollten die ClubbesitzerInnen verantwortlich gemacht werden. Aber auch die PartygängerInnen sollten mit Präventions-Kampagnen auf die Entsorgung ihres Mülls aufmerksam gemacht werden.
 

Manuela Jost, GLP, bisher
Littering ist ein gesellschaftliches Problem, das sich nicht alleine mit verstärkter Reinigung oder mehr Abfallkübeln lösen lässt. Oft wird auch dann gelittert, wenn die Abfallkübel noch halb leer sind. Wir müssen bei der Eigenverantwortung der Menschen ansetzen. Ich finde Massnahmen wie die Imagekampagne «Putztüüfeli» der Stadt sehr sinnvoll, um die Verantwortung der Bevölkerung für den öffentlichen Raum zu stärken.

Lobenswert sind auch die freiwilligen Aktionen des Gewerbes (Restaurationsbetriebe, Läden), die ihre Gebiete sauber halten und so eine gewisse Nachbarschaftshilfe fürs Quartier leisten. Schön gestaltete öffentliche Räume helfen mit, dass eine Identifikation stattfindet. Was geliebt wird, wird weniger verschmutzt. Ich setze mich dafür ein, dass wir über lebenswerte und schön gestaltete Plätze, Quartiere und Areale verfügen, wo Littering «uncool» wird.

 

Yannick Gauch, JUSO
Das Problem des Litterings würde ich mit verstärkter Aufklärung und Sensibilisierung, so wie mit konsequenterem durchsetzen der Littering-Busse bekämpfen wollen. Zudem sollte nicht bei der SIP gespart werden, die (auch) in diesem Bereich eine wertvolle Arbeit macht (z.B verteilen von Kehrichtsäcken, wenn Mülltonnen überfüllt sind). Natürlich darf auch beim Strasseninspektorat nicht gespart werden, welches eine sehr wichtige Arbeit für unser aller Wohlbefinden leistet.
 

Adrian Borgula, Grüne, bisher
Ja, ich werde weiter machen wie bisher in meiner Direktion. Einerseits mit möglichst effizienter und ausreichender Reinigung, andererseits mit dem Einbezug der abfallverursachenden Betriebe in die Entsorgung, die noch verstärkt werden kann im Rahmen von Vereinbarungen, und mit dem weiter geführten Appell an die Eigenverantwortung durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Aktion „Putztüüfeli“).

Ein wichtiges Thema ist die Prävention in dem Sinn, dass generell weniger Verpackungsmaterial in Umlauf kommt. Hier sind die Einflussmöglichkeiten der Stadt allerdings gering, aber wir müssen offen sein für Neuerungen.